Der Winter ist die Jahreszeit,
wo wir normalerweise frieren
und rutschen, nämlich dann, wenn´s schneit.
Da kann man schon den Halt verlieren.
Die meisten Felder liegen kahl,
gepflügt wird heute nicht mehr immer,
beim Weizen sieht man dann schon ´mal
´nen hauchzart leichten, grünen Schimmer.
Früh sind die Äcker meist bereift,
der Winterraps steht steif gefroren,
dem Ast, den man zufällig streift,
geht so das letzte Laub verloren.
Bald ist das Land vom Schnee bedeckt
dann liegt er schwer auf allen Fluren,
zum Salzstein kommt das Wild und leckt,
das sieht man klar an dessen Spuren.
Dem Wild steht eine schlechte Zeit
bevor. die Jäger müssen´s füttern,
verhindern damit sehr viel Leid
bei werdenden und echten Müttern.
Doch and´rerseits ist´s für die Jagd
die Hochzeit, es wird viel geschossen.
Von einem, dem so was behagt,
wird´s in der Wirtschaft gern genossen.
Geräusche von seltsamer Art
sind es, die nun die Wälder prägen:
Man ahnt, wer da mit wem sich paart
beim Lockruf großer Motorsägen.
Die Sägen sind des Försters Stolz,
man kann sie ständig laufen lassen.
und bald liegt da ein Haufen Holz,
so groß, man kann ihn nicht verpassen.
Bei Dämmerung geht es nach Haus´,
die Sägen werden eingeladen,
bald kommen da die Kleinen ´raus,
doch die muß man nicht einmal baden.
Ein Landwirt muss ein Fachmann sein
im Ausfüllen von Formularen.
Dies plant er für den Winter ein,
Dann kann er viel an Aufwand sparen.
Gleichzeitig findet Baumschnitt statt
bei Kirsche, Pflaume, Apfel, Birne,
weil man dafür jetzt Muße hat.
Wann anders sind halt die Gehirne
nicht frei für diese Tätigkeit
und and´res ist viel eher wichtig.
Dennoch erwies sich mit der Zeit
der Sommerschnitt als durchaus richtig.
Und: Stehe ich beim Winterschnitt,
geh´ ich gedanklich weit spazieren.
Ich nehme warme Kleidung mit
und muß daher nicht einmal frieren.
Das ganze Astholz schiebe ich
auf einen Haufen, ungeheuer.
Gar vielfach tönt´s: „Ich liebe Dich“
bei unser´m großen Fastnachtsfeuer.
So Ende März schmilzt dann der Schnee,
bald sind die Bäche angeschwollen,
und dann treibt dort auf unser´m See
das Eis nur noch in kleinen Schollen.
Jetzt holt sich die Natur den Schwung
für eine neue Runde Leben,
und alles wird mit einem Sprung
dem Abschnitt „Frühling“ übergeben.
Christian Knopf